Infusion & Injektion

Was ist eine Infusion?

Eine Infusion ist ein wissenschaftlich anerkanntes Verfahren, mit dem Mediziner flüssige Substanzen über die Blutgefäße in den Organismus einbringen können.

Der Begriff Infusion bedeutet im übertragenen Sinn soviel wie „einen Aufguss eingießen, einfließen lassen“. Zusammengesetzt ist die Bezeichnung Infusion aus den griechischen Wortteilen „infusio“ und infundere. Das bedeutet eindringen oder einfüllen. Im Unterschied zur oralen beziehungsweise durch Mund oder rektal über den Darm bewerkstelligten Verabreichung von Flüssigkeiten basiert die Infusion auf der Aufnahme über das Blutgefäßsystem.

Aufgrund der physiologischen Besonderheiten wird dafür in der Regel die Vene ausgewählt. Dieser Vorgang wird in der medizinischen Fachsprache dementsprechend intravenöse oder Infusion „in die Vene hinein“ deklariert.

Infusionen können alternativ dazu ebenso unter die Haut geleitet werden. Dieser Prozess heißt subkutane Infusion. „Sub“ steht für Unter, „cutis“ für Haut.

Infusionen sind äußerst wichtig, denn über diese Vorgehensweise können Patienten sowohl bei der Diagnostik bzw. bei der Erhebung der Befunde und bei der Therapie oder der Behandlung von Symptomen und Krankheiten angemessen mit flüssigen Substanzen versorgt werden.

Welche das sind, darauf nimmt der folgende Texte Bezug. Im Allgemeinen sind diese Stoffe als Ersatz für eine andere verlorengegangene Flüssigkeit wie Körperwasser oder Blut geeignet.

Nicht immer geht es jedoch nur um den Ausgleich des Fehlens von Flüssigkeiten. Bei der Übertragung von Vollblut, das aus Blutplasma und den roten (Erythrozyten), den weißen (Leukozyten) und den den für die Gerinnung zuständigen Zellen (Thrombozyten) besteht, werden sogar feste Bestandteile eingeflößt.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Einsatzbereiche für eine Infusion sehr umfangreich sind.


Was ist eine Injektion

Definition

Unter Injektn versteht man in der Medizin das Einbringen einer Substanz in einen Organismus über eine Kanüle mit Hilfe einer Spritze.

Über die Dauer der Injektion kann man die Geschwindigkeit der Wirkstoffanflutung steuern. Die Injektion kann schnell als „Bolusinjektion“ oder langsam über einen definierten Zeitraum erfolgen.

In der Ophthalmologie wird unter einer Injektion auch die vermehrte Sichtbarkeit von Blutgefäßen als Ausdruck einer Entzündung verstanden, z.B. in Form der konjunktivalen Injektion.

Abgrenzung

Der Übergang zwischen einer langsamen Injektion und einer Infusion (insbesondere einer Kurzinfusion) ist fließend. Charakteristisches Merkmal der Injektion ist jedoch ihr eher kurzer Zeitrahmen.

Auch die Anwendung von manuellem Druck (über den Spritzenstempel) ist typisch für die Injektion. Manueller Druck wird bei Infusionen nur ausnahmsweise angewendet (Druckinfusion).

 

Injektionsorte

Je nach Ort der Injektion unterscheidet man verschiedene Formen:

  • intraarteriell („i.a.“): Injektion in eine Arterie.
  • intraartikulär („i.a.“): Injektion in eine Gelenkhöhle
  • intrakardial: Injektion ins Herz
  • intrakutan: Injektion ins Korium der Haut
  • intralumbal: Injektion in den Wirbelkanal
  • intramuskulär („i.m.“): Injektion in einen Muskel
  • intraperitoneal: Injektion in die Peritonealhöhle
  • intrathekal: Injektion in die Liquorräume des ZNS
  • intravenös („i.v.“): Injektion in eine Vene
  • subkutan („s.c.“): Injektion ins Unterhautfettgewebe

Die fehlerhafte Injektion neben eine Vene bezeichnet man als paravenöse Injektion.

Subkutane Injektion
Die subkutane Injektion ist eine Injektion in das Unterhautfettgewebe. Sie wird vorzugsweise an einer Körperstellen vorgenommen, an der die Haut gut verschieblich und mit Fettgewebe gepolstert ist. In der Regel wird die Bauchhaut oder die Haut des Oberschenkels verwendet. Medikamente, die subkutan injiziert werden, sind z.B. Insulin oder Heparin.

Intramuskuläre Injektion
Die intramuskuläre Injektion ist eine Injektion in einen Muskel, beispielsweise den Musculus gluteus medius oder den Musculus deltoideus. Zur Injektion in den Musculus gluteus medius kommen zwei Techniken in Betracht:

  • Ventrogluteale Injektion nach Hochstetter.
  • Ventrogluteale Injektion nach Sachtleben

Impfstoffe werden in der Regel in den Musculus deltoideus injiziert.

Intravenöse Injektion
Die intravenöse Injektion ist die Injektion in eine größere Körpervene, z.B. die Vena mediana cubiti. Alternativ kann man die Venen am Handrücken verwenden. Für erfahrene Behandler kommen auch die Vena jugularis externa oder die Vena femoralis in Frage. Beim Säugling nutzt man häufig die oberflächlichen Schädelvenen. Die intravenöse Injektion ist die Methode der Wahl, wenn eine schnelle Anflutung des Wirkstoffs erforderlich ist.

Intraarterielle Injektion
Bei der intraarteriellen Injektion erfolgt die Injektion in eine Arterie. Diese Form der Injektion ist mit deutlichen höheren Risiken verbunden und wird daher nur speziellen Fällen angewendet, z.B. zum Einbringen eines Kontrastmittels im Rahmen einer Angiografie